an der Ernst Kreidolfstrasse 12
1910 kam Jean König auf diesen Betrieb, man nannte ihn „Vetter Schang“. Er heiratete die Hausmagd (Viktoria Lorenz) vom Steinhaus (Hauptstrasse49). Sie kam aus Ruschweiler bei Ilmensee, das liegt auf der anderen Seite des Seerheins. Von der Schweiz aus gesehen hinter dem Heiligenberg. Sie bekamen keine Kinder, da holten sie Victorias kleinen Bruder Friedrich bei den armen Lorenzen in Deutschland. Er ging hier zur Schule und machte später eine Ausbildung zum Kaufmann in Radolfszell. Jean König starb früh und da Friedrich der einzige Nachfolger war, musste er den Hof weiterführen. Zunehmend interessierte er sich für Bienen und wurde ein ausgezeichneter Imker und Bienenköniginnenzüchter. Mit Hans Pauli entwickelte er das Lopa. Dieses Gerät braucht man, um eine neue Königin ins Bienenvolk einzusetzen. Es wird heute immer noch verwendet, aber aus Plastik und nicht mehr aus Holz. Später war er lange Zeit Präsident der Tägerwiler Imker.
Friedrich war kein gelernter Bauer, eher ein Theoretiker. Um den Hof auf einen grünen Zweig zu bringen, riet ihm seine Schwester, Anna König zu heiraten. Sie kam aus einer Bauernfamilie und war fleissig und konnte gut arbeiten.
Doch die ganze Sache hatte einen Haken. Diese Anna war nicht die liebste, sondern ein sogenantes “Räf”. Friedrich dagegen war ein richtig guter Spassversteher und netter Mann. Sie heirateten trotzdem und bekamen zusammen 3 Kinder: Friedrich, Lisa und Werner.
Trotz dieser Heirat (mit geheimen Hoffnungen) brachte dieser Hof nicht mehr ein. Mit Imkerei und sparsamer Lebensweise hielt man sich über Wasser. Alle Kinder heirateten, Friedrich war der älteste und musste den Hof übernehmen und heiratete. Aber das ganze Dorf riet Elfriede Christinger ab in dieses Haus zu heiraten, wegen der bösen Mutter Anna. Sie aber ist eine lustige, freundliche und fleissige Frau. Sie dachte: Ich hab´s ja mit allen gut, das wird schon gehen“. Das war allerdings nicht so, wie es sie sich es vorgestellt hatte. Was tut man nicht alles für die Liebe.- Elfriedes Mutter sagte vorher immer den Leuten im Dorf: „Meine Tochter heiratet mal den reichsten Bauer von Tägerwilen“, sie heiratete einen der ärmsten.-