Der Marburger Dialektforscher Georg Wenker (1852 — 1911) schuf mit seinem “Sprachatlas des Deutschen Reichs” den ersten und heute noch umfassendsten Sprachatlas deutscher Dialekte.
Er erfasste in über 40’000 Orten Sprachdaten, die er auf handgezeichneten Karten zu Papier brachte.
Der Fragebogen dieser ersten Unternehmung enthielt 42 Sätze. Vorformulierte, schriftsprachliche Sätze sollten durch die Dialektsprecher in den jeweiligen ortstypischen Dialekt übertragen werden.
Die Sätze waren so ausgewählt, dass spezifische lautliche und grammatikalische Besonderheiten des jeweiligen Dialekts herausgearbeitet werden konnten.
Seine Nachfolger weiteten das Projekt auch auf die deutschsprachige Schweiz aus. Lehrer übernahmen die Aufgabe, in ihrer Gemeinde die Sätze sorgfältig in der dort gesprochenen Mundart aufzuschreiben.
In Tägerwilen hatte Hermann Kugler (ab 1915 40 Jahre lang als Primarlehrer tätig) diese Aufgabe inne.